Für immer mehr Menschen, deren Einkommen unter der Armutsgrenze liegt, kann es ein Problem sein, auch noch Futter für sein Haustier zu kaufen! Vor ca. 8 Jahren nahm sich dies jemand zu Herzen… aber lest selbst…
Ps: Unser Appell: !!!Mithelfen um uns allen zu helfen!!!
Jana: Hallo und vielen Dank für die Zeit eines Interviews! Wie und wann wurde die Idee „Futterbox Österreich – Sozialtafel für Haustiere“ geboren und wer wird unterstützt?

Roland: Die Idee zu dieser Initiative kam Mitbegründer und Obmann Özgür Catikkas vor mittlerweile 8 Jahren, als er in seinem privaten Umfeld beobachtete, dass Menschen, die sich in einer finanziellen Notlage befanden, aus Liebe zu ihren Haustieren beim eigenen Essen sparten, um ihre Lieblinge weiterhin bestmöglich versorgen zu können.
Angeregt durch einen Fernsehbericht über vergleichbare Einrichtungen in Deutschland gründete er gemeinsam mit einigen wenigen Mitstreitern mit „Futterbox Österreich – Sozialtafel für Haustiere“ einen Verein, der es sich zur Aufgabe setzt, Haustierhalterinnen und Haustierhalten, die durch Krankheit, Jobverlust, eine geringe Pension etc. in eine prekäre Situation geraten sind, primär durch die Weitergabe von Futterspenden bei der weiteren Versorgung ihrer Tiere zu unterstützen.

Jana: Wo ist der Gründungsort, wie war das Echo und gibt es Kooperationen?
Roland: Gründungsort und Hauptsitz des Vereins ist St. Pölten, wo zunächst in Kooperation mit dem dortigen Sozialmarkt bald die ersten Futterausgaben über die Bühne gingen. Das Echo war groß und der Verein konnte sich auf diese Weise rasch weiterentwickeln
Jana: Gibt es mehrere Ausgabestellen und wie kann man sich den Ablauf vorstellen?
Roland: Der Verein verfügt mittlerweile über eigene Ausgabestellen in St. Pölten, Wien und Graz und führt aktuell ca. 120 Haustiere, fast ausschließlich Hunde und Katzen, in seiner Kartei, die er durch regelmäßige Futterrationen, die nach einem fixen Berechnungsschema auf die Größe und das Gewicht der Tiere abgestimmt sind, mitversorgt.

Haushalte, die diese Unterstützung in Anspruch nehmen wollen, müssen bestimmte Kriterien erfüllen: so gibt es festgelegte Einkommensobergrenzen, die Tiere müssen sich bereits vor Eintritt der Notsituation im Haushalt befunden haben und ihr Allgemeinzustand muss zumindest einmal jährlich tierärztlich überprüft werden. In diesem Zusammenhang bietet der Verein mittlerweile unterschiedliche weitergehende Services an, wie Tierzubehör zu symbolischen Preisen und Kooperationen mit Tierarztpraxen, die für Kundinnen und Kunden der Futterbox einen Sozialtarif verrechnen.
Jana: Wie wird euer Verein gefördert, finanziert?
Roland: Abgesehen von vereinzelten Förderungen durch das Land Niederösterreich und die Stadt Wien finanziert sich der Verein, dessen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich alle zur Gänze ehrenamtlich einbringen, zum überwiegenden Teil über Spenden, die immer wieder auch durch Aktionen auf Facebook u.a. lukriert werden.

So durfte sich der Verein zuletzt über den großzügigen Spendenerlös freuen, der durch einen Zusammenschluss von St. Pöltener Facebookgruppen in Form einer Online-Tombola unter dem Motto „Futter statt Böller“ erbracht werden konnte. Darüber hinaus werden natürlich auch Sach- und vor allem Futterspenden benötigt, wobei durch den gestiegenen Bedarf der Löwenanteil des erforderlichen Futters bereits zugekauft werden muss. Wer die Vereinsarbeit auch aktiv unterstützen möchte, kann dies als ehrenamtliches Mitglied tun, und etwa bei der Futterspendenabholung und der Vorbereitung und Durchführung der Futterausgaben mithelfen.
Jana: Corona Krise….
Roland: Die nun bereits fast 1 Jahr andauernde Corona-Krise hat auch Futterbox Österreich vor besondere Herausforderungen gestellt. Der Futterspendeneingang brach spürbar ein, und Aktionen wie Flohmärkte und die Teilnahme an Haustiermessen konnten nicht durchgeführt werden. Gleichzeitig kam es auch zu einem merkbaren Anstieg an Anmeldungen betroffener Haushalte. Die Situation konnte vor allem gegen Ende des Jahres durch ein erhöhtes Geldspendenaufkommen aber gut abgefangen werden. Darüber hinaus gelang es einigen Kundinnen und Kunden trotz der erschwerten Gesamtsituation nach einer Phase der Arbeitslosigkeit wieder einen Job zu finden, wodurch sie nicht mehr auf die Unterstützung des Vereins angewiesen waren. Besonders das sind jene Geschichten, die all die Mühe so lohnenswert erscheinen lassen.
www.futterbox.org
www.facebook.com/futterboxaustria
Spendenkonto
Verein Futterbox Österreich –
Sozialtafel für Haustiere
Raiffeisenbank Region St. Pölten
IBAN: AT92 3258 5000 0802 8169
BIC: RLNWATWWOBG

Gründerin von She Wolf